Hemmen Alkohol und Zucker die Wundheilung?
Alkohol hat ein schlechtes Image unter SportlerInnen und ist schädlich für die Regeneration. Doch welche Auswirkungen haben Alkohol und Zucker auf die Heilung bei Verletzungen und frischen Operationen? Für das Magazin Bike habe ich zusammengefaßt worauf Du achten solltest.
Themen in diesem Artikel
Kein Alkohol = Schnellere Wundheilung?
Was für eine Rolle spielt Zucker bei der Wundheilung?
Fazit: Was tun für eine schnelle Wundheilung?
Alkohol ist schlecht für Körper und Geist – das ist kein Geheimnis. Profi-SportlerInnen verzichten in erster Linie auf Alkohol wegen der schlechteren Regeneration: Das Nervengift hemmt die Proteinsynthese, was den Muskelaufbau und die Erholung nach dem Training verzögert und — auch wenn man nach dem Konsum von Alkohol oft besser einschlafen kann, ist die Schlafqualität schlechter. Dabei ist besonders die Tiefschlafphase gestört, die entscheidend für die Regeneration ist, denn in diesem kurzen Zeitfenster entspannen sich die Muskeln besonders stark.
Kein Alkohol = Schnellere Wundheilung?
„Wer auf Alkohol verzichtet, kann mit einer besseren Wundheilung rechnen“. Besonders in der ersten Entzündungsphase hemmt das Zellgift die Heilung, zum Beispiel nach einer Verletzung oder einer Operation. Wichtige Zellen, die für die Gewebereparatur zuständig sind und den Wundverschluss beeinflussen, werden durch Alkohol gestört. „Grundsätzlich ist Alkohol ein Zellgift. Man muss aber festhalten, dass auch hier die Dosis das Gift macht“. Direkt nach einer OP oder frischen Verletzung würde ich komplett von Alkohol abraten! Generell unterdrückt Alkohol das Immunsystem – das ist besonders bei Verletzungen ein Nachteil. “Ein weiterer Effekt: Alkohol kann eine Schwellungsneigung begünstigen, weil er Gefäße weiter stellt, was wiederum den Flüssigkeitsaustritt in das umliegende Gewebe begünstigt”.
Was für eine Rolle spielt Zucker bei der Wundheilung?
„Auch hoher Zuckerkonsum schwächt die Wundheilung”. Außerdem erhöht ein hoher Zuckerkonsum die Produktion von entzündungsfördernden Stoffen wie Zytokinen, die den Heilungsprozess behindern können. „Zucker schwächt ebenso wie Alkohol die Immunfunktion“. Auch hier gilt: Die Dosis macht das Gift. Zusätzlich allerdings auch die Art des Zuckers. Einfache Kohlenhydrate aus Süßigkeiten und hoch verarbeiteten Produkten sollte man generell so gut es geht meiden. Was sind einfache Kohlenhydrate?
Einfache Kohlenhydrate sind Kohlenhydrate, die aus ein oder zwei Zuckermolekülen bestehen und schnell vom Körper aufgenommen werden. Sie liefern schnelle Energie, verursachen aber oft einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels.
Schokolade & Pralinen
Eiscreme
Kekse & Gebäck
Weißbrot & Toastbrot
Frühstücksflocken (besonders gezuckerte Sorten)
Müsliriegel
Marmelade & Fruchtaufstriche
Ketchup & andere süße Soßen
Fertigsuppen & Fertiggerichte (oft mit zugesetztem Zucker)
Limonaden & Energydrinks
Fazit: Was tun für eine schnelle Wundheilung?
Was also tun, wenn man die Verletzung so schnell wie möglich auskurieren möchte? „Verzicht auf Alkohol und Einschränkung des Zuckerkonsums“. Ausserdem rate ich von entzündungshemmenden Medikamenten wie Ibuprofen oder Diclofenac ohne ärztliche Rücksprache ab, da diese Medikamente die erste Entzündungsphase ganz empfindlich stören. „In dieser ersten Phase wird abgestorbenes Gewebe entfernt und damit die Grundlage für die Gewebereparatur geschaffen“.
Statt auf Medikamente auf Kurkuma, Ingwer, eine proteinreiche Ernährung und viel Vitamin C zurück greifen.
Vitamin C ist wichtig, da es die Kollagenbildung unterstützt. Gute Quellen sind beispielsweise Zitrusfrüchte, Beeren, Paprika, Rosenkohl oder Brokkoli. Auch Infusionen mit hochdosiertem Vitamin C bringen laut neusten Studien einen guten Benefit.
Gute Protein-Quellen sind beispielsweise Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Quark.
Auch Zink fördert die Zellreparatur. Zink ist enthalten in Nüssen, Samen, Vollkornprodukten und Eigelb.
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und heilungsfördernd, enthalten sind sie in fettem WILD- Fisch (Achtung—Zuchtfisch bringt hier nichts), Leinöl, Walnüssen und speziellem Omega-3-Öl.